Daß dieser Haß aber nicht bleiben darf, sagen die Inschriften unserer Denkmäler: "Daß niemals mehr der Haß das Denken und Tun beherrscht", so steht es auf dem Obelisken in Natschung." Wir Heimatvertriebenen verzichten auf Rache und Vergeltung. Dieser Entschluß ist uns ernst und heilig im Gedenken an das unendliche Leid, welches das letzte Jahrzehnt über die Menschheit gebracht hat, so heißt es in der "Charta der deutschen Heimatvertriebenen" aus dem Jahre 1950. Es ist heute wieder notwendig, diese Eidesworte zu zitieren, um einem tendenziösen und unbelehrbaren Zeitgeist entgegen zu treten. Dieser Zeitgeist versucht bekanntlich in der jüngsten Zeit eine Politikerin, die sich für Gerechtigkeit an den Heimatvertriebenen einsetzt, mundtod zu machen.
Auf unserem Denkmal sind also nur die Opfer zu sehen. Die Peiniger sind in das Unsichtbare zurückgetreten. Mit den Augen des Glaubens können wir sagen: Sie sind nicht zu sehen, weil sie vor die Schranken das göttlichen Gerichtes treten mußten. Unseren Blicken entzogen, mußten sie sich dem Blick des göttlichen Richters unterziehen. Darum haben wir kein Recht, über sie ein Urteil zu sprechen. Das Einzige aber, das wir aber sprechen dürfen und sprechen sollen, ist das Wort Jesu am Kreuz: "Vater, verzeih ihnen, denn sie wissen nicht, was sie tun." Dem ist nichts hinzuzufügen.
Der Förderverein sorgt dafür, daß- mit Hilfe eines ortsansässigen Gärtners- die Gedenkstätte gepflegt und würdig erhalten wird.
In der Zeit seit der Einweihung haben schon viele Komotauerinnen und Komotauer die Gedenkstätte besucht, still der Heimat und der Toten gedacht, Blumen niedergelegt und Kerzen entzündet.
Aber auch Nicht- Vertriebene, Wanderer durch das Erzgebirge, halten hier an, lesen die Gedenktafel. Und oft fällt der Satz: "Das habe ich alles nicht gewußt..."